
Februar 2020
Söhne des Volkes
Vorfilm: Anna Müller-Lincke kandidiert Deutschland 1919, Fragment, ca. 6 min. Regie: Werner Sinn Musikalische Begleitung: Günter Buchwald, Klavier (auch bei „Söhne des Volkes“) Eine der wenigen erhaltenen Satiren, die sich mit dem Umsturz der politischen Verhältnisse und den ersten freien Wahlen im Januar 1919 befassten. Anna Müller-Lincke war eine sehr populäre Theater- und Filmschauspielerin. Sie beschließt, für die Wahlen zu kandidieren, und die anderen Familienmitglieder machen es ihr nach; jeweils für verschiedene Parteien. Das führt zu allerlei Komplikationen. Das Publikum erfährt aber auch, dass man bei Wahlen immer nur eine Stimme abgeben darf. Söhne des Volkes (OT: Folkets ven) Dänemark 1918, ca. 100 min Regie: Holger-Madsen Der dänische Film des schon während der Kriegszeit sehr erfolgreichen Regisseurs Holger-Madsen schildert anhand des Schicksals dreier Brüder, die stellvertretend für die Sozialdemokratie, für die Kommunisten und für die Anarchisten stehen, die gesellschaftlichen Konflikte unmittelbar nach dem Ende des Ersten Weltkriegs. Während der Sozialdemokrat in hitzigen Parlamentsdebatten kämpft, beteiligt sich der Kommunist an gewaltsamen Aufständen und der anarchistische Bruder begeht ein mörderisches Attentat. Zwei Superstars des dänischen Kinos, Gunnar Tolnaes und Lilly Jacobson, brillierten in den Hauptrollen, Massenszenen und Straßenkämpfe fesseln das Publikum.
Erfahren Sie mehr »Opium
Deutschland 1918/19, 93 min. Regie: Robert Reinert Musikalische Begleitung: Günter Buchwald „Ein Aufklärungs-Film, der uns vor den schrecklichen Folgen jenes zerrüttenden Giftes eindringlich warnen will“ lesen wir in einer zeitgenössischen Kritik. Wir sehen die Lasterhöhlen Indiens und Chinas, die Traumphantasien der Opiumraucher, prächtige indische Feste, großartige Massenszenen, wilde Tiere des Urwalds … Die Figuren sind ein nach „Liebe dürstendes Weib“ (Hanna Ralph), vernachlässigt von ihrem Gatten, dem zwischen Leben und Wissenschaft hin- und hergerissenen Forscher, weiter der Assistent des Professors und Liebhaber seiner Gattin (Conrad Veidt), schließlich als Ober-Bösewicht Werner Krauss in der Rolle des chinesischen (!) Besitzers einer Opiumhöhle, und noch einige Figuren mehr, die die Geschichte mysteriös, undurchsichtig und spannend machen. Hier ein Link zum Berlinale-Archiv, wo der Film 2018 gezeigt wurde: https://www.berlinale.de/de/archiv/jahresarchive/2018/02_programm_2018/02_filmdatenblatt_2018_201801954.html#tab=filmStills
Erfahren Sie mehr »Das Mädchen aus der Ackerstraße
Deutschland 1919/20, 87 min. Regie: Reinhold Schünzel Musikalische Begleitung: Andreas Benz (Klavier) Die junge Ella leidet unter ihrem brutalen Stiefvater und muss auf der Straße Streichhölzer verkaufen. Eines Tages entflieht sie ihrem Elend und wird von einem Professor ohnmächtig aufgefunden. Er nimmt sie zu sich. Die Eltern dulden dies scheinbar, aber nur um den Professor bald zu erpresen. Es folgt eine Geschichte, wie sie von etlichen Filmen, u. a. auch „Tagebuch einer Verlorenen“ erzählt wird. Ella wird Opfer sexueller Gewalt; und eines Tages weiß der Professor keinen Ausweg mehr. Der Film ist eine frühe Regiearbeit Reinhold Schünzels, der auch als Darsteller mitwirkte. Sehr erfolgreich beim Publikum, wurden noch zwei Fortsetzungen gedreht.
Erfahren Sie mehr »Hintertreppe
Deutschland 1921, 50 min. Regie: Leopold Jessner Musikalische Begleitung: Günter Buchwald (Klavier) Ein expressionistisches Kammerspiel mit drei Hauptfiguren: Henny Porten als Dienstmädchen, Fritz Kortner als Briefträger und Wilhelm Dieterle als Bauhandwerker. Die Protagonisten leben am Rande der Gesellschaft, in den typischen Hinterhöfen Berlins, die eben, wie der Titel andeutet, nur über Hintertreppen erreichbar sind. Eine Kellerwohnung, der Platz des sprichwörtlichen sozialen Abstieges, ist der Schauplatz eines Eifersuchtsdramas, das die schlimmstmögliche Wendung nimmt. Paul Leni gestaltete die Bauten, die entscheidend zur düsteren Atmosphäre dieses Meisterwerks des expressionistischen Kinos beitragen.
Erfahren Sie mehr »Filmkonzert: “Der General”
USA 1926, 78 min. Regie: Clyde Bruckman, Buster Keaton Musikalische Begleitung/Accompaniment: Capella Obscura unter Leitung von Cornelia Brugger/headed by: Cornelia Brugger. Im Filmkonzert präsentieren wir diesen großen Klassiker der Filmgeschichte. Die Capella Obscura wird unter Leitung von Cornelia Brugger diese Vorführung sicher zu einem unvergesslichen Erlebnis machen. Wie immer wird es eine eigens von Cornelia Brugger komponierte bzw. arrangierte Musik geben. Der Film spielt zur Zeit des amerikanischen Bürgerkriegs. Buster Keaton verkörpert den Lokomotivführer Johnnie Gray, dessen Lok von feindlichen Spionen des Nordens entführt worden ist. Johnnie Gray/Buster Keaton muss nicht nur die Lok zurückgewinnen, er will auch das Herz seiner Angebeteten erorbern. So sind Dramatik, Spannung und beste Unterhaltung garantiert.
Erfahren Sie mehr »Festivalabschluss
Das Luxusweibchen Deutschland 1919, 35min. Regie: Hans Bilrose Musikalische Begleitung: Sabine Zimmer (Kavier), auch bei „Der Grüne Vampyr“ Bei diesem vollkommen unbekannten Film handelt es sich um eine kleine, aber sehr amüsante Komödie. Die Protagonistin ist die junge Käthe, die von ihrem Verlobten, einem Rechtsanwalt, für ein verwöhntes Luxusweibchen gehalten wird. Das ist ihr überhaupt nicht recht, und sie beschließt, ihrem Verlobten etwas ins „Handwerk zu pfuschen“. Der junge Rechtsanwalt hat drei Mandanten, drei Männer, die sich aus sehr unterschiedlichen Gründen von ihren Frauen scheiden lassen wollen. So will einer von ihnen die Scheidung, weil die Gattin zu den femininen Dadaisten (!) gegangen ist. Käthe versucht, den Männern die Scheidung auszureden. Ob sie damit Glück hat? Der Grüne Vampyr Deutschland 1918, ca. 45 min.; Regie: William Kahn Mehr Detektiv- als Vampirfilm, stellt der Film eine Art Genre-Mix dar. Rat Anheim (Heinrich Peer), so der Name des Detektivs, ist ein typischer allwissender Meisterdetektiv im Stil von Sherlock Holmes. Rat Anheim muss hier eine Serie von mehreren Morden aufklären, die der geheimnisvolle „Grüne Vampyr“ verübt haben soll. Eine verwickelte Geschichte mit einem überraschenden Ende. Mehr verraten wir hier nicht. Es hat sich eine sehr schön viragierte 35mm-Kopie im Bundesarchiv erhalten.
Erfahren Sie mehr »Juli 2020
Toujours Kultur! – Stummfilm “Slapstick-Programm”
Substage-Saal Slapstick-Programm - ca. 85 min. Die Filme ( engl. Titel): „Caught in a Cabaret“, R: Mabel Normand, Charles Chaplin (1914); „Laughing Gas“, R: C. Chaplin (1914); „The New Janitor“, R: C. Chaplin (1914); „His Musical Career“ R: C. Chaplin (1914); „Easy Street“, R: C. Chaplin (1917) Bis auf den letzten Film stammen alle aus der Zeit Chaplins bei der Firma Keystone, die von Mack Sennett geleitet wurde. Mack Sennett ist am besten wohl als Vater des Slapsticks anzusehen. Seine Filme zeigen ihre Figuren in Szenen absoluten Chaos; eine stringente „Handlung“ gibt es nicht. Vergleicht man „His Musical Career“ mit dem später entstandenen „Behind the Screen“, kann man sehr gut die rasante Entwicklung Chaplins nachvollziehen. „Easy Street“ schließlich ist einer der absoluten Höhepunkte der Frühen Filme Chaplins. Musikalische Begleitung: Karlsruher Improvisastionsensemble; Matthias Vogt, E-Piano und Bhadra H. Nofer, Percussion. Die Eintrittskarten gibt es im VVK bei tickets.de (bitte anklicken); an der Abendkasse nur noch ein eingeschränktes Kontingent. Bitte nutzen Sie zu unserer Entlastung den VVK.
Erfahren Sie mehr »August 2020
Toujours Kultur! – Stummfilm “Die Bergkatze”
Substage-Saal Die Bergkatze (D 1921) R: Ernst Lubitsch mit Pola Negri Pola Negri spielt die kratzbürstige Tochter Rischka des Räuberhauptmanns Claudius, der mal wieder die Festung Piffkaneiro überfallen will. Dorthin ist der lebenslustige Leutnant Alexis strafversetzt worden, in den sich Rischka bei passender Gelegenheit prompt verliebt. Ihr Vater hat aber schon einen schüchternen Räuber als Bräutigam ausgesucht, und auch der Festungskommandant sucht einen Mann für seine Tochter. Dabei denkt er an Alexis ... Eine ganz typische Vorehe-Komödie mit eingeschobenen Slapstick-Elementen, die leicht zu erkennen sind: sie sind erfreulich sinnfrei. Lubitsch‘ großes Regietalent zeigt sich auch bei diesen Szenen - pures Vergnügen garantiert! Musikalische Begleitung: Günter Buchwald, Klavier und Violine Die Eintrittskarten gibt es im VVK bei tickets.de (bitte anklicken); an der Abendkasse nur noch ein eingeschränktes Kontingent. Bitte nutzen Sie zu unserer Entlastung den VVK.
Erfahren Sie mehr »Toujours Kultur! – Stummfilm “Fantastische Nacht”
Substage-Saal Die Fantastische Nacht Unter diesem Titel präsentieren wir z. T. herrlich kolorierte Filme des Frühen Kinos von Georges Meliès, Segundo de Chomon und Ferdinand Zecca. Die Titel: „Das Rote Gespenst“ R: SdC, „Die Henne mit den Goldenen Eiern“, R: SdC, „Ali Baba und die vierzig Räuber“ R: FZ, „Die vierhundert teuflischen Streiche“ R: GM, „Ki Ri KI, japanische Akrobaten“, R: SdC, „Die Ostereier“ R: SdC, „Japanische Schmetterlinge“ R: SdC, „Le Cakewalk Infernal“ R: GM, „Cendrillon“ R: GM, und „Die Reise nach dem Mond“, R: GM. Die Sujets reichen von früher Science-fiction bzw. Wissenschaftsparodie wie „Die Reise nach dem Mond“ über eine Geschichte aus 1001 Nacht bis zu leicht gruseligen Filmen wie „Das rote Gespenst“. Musikalische Begleitung: Reiko Emura (Klavier) und Shinichi Minami (Perkussion). Die Eintrittskarten gibt es im VVK bei tickets.de (bitte anklicken); an der Abendkasse nur noch ein eingeschränktes Kontingent. Bitte nutzen Sie zu unserer Entlastung den VVK.
Erfahren Sie mehr »Toujours Kultur! – Stummfilm “Das Wachsfigurenkabinett”
Substage-Saal Das Wachsfigurenkabinett R: Paul Leni, Leo Birinski (D 1923/24) Ein Episodenfilm: ein junger Dichter soll für einige Figuren eines Wachsfigurenkabinetts passende Geschichten erfinden. Schnell regen die gewählten Figuren seine Vorstellungskraft an und er gerät ins Träumen. Die vier Figuren sind berühmte Zeitgenossen: ein brutaler und sadistischer Herrscher wie Iwan der Schreckliche (Conrad Veidt), ein weiterer brutaler aber auch märchenhaft legendenumwobener Herrscher wie Harun Al Raschid (Emil Jannings) und schließlich ein grausamer Verbrecher: Jack the Ripper (Werner Krauß). Paul Leni steht für Filme von großer visueller Kraft; insbesondere durch die Gestaltung der Dekors. Wir zeigen die neue Restaurierung des Films. Musikalische Begleitung: Trio Transformer; das sind: Hui Chun Lin (Cello), Sabine Zimmer (Klavier) und Klaus Roth (Perkussion/Stimme). Die Eintrittskarten gibt es im VVK bei tickets.de (bitte anklicken); an der Abendkasse nur noch ein eingeschränktes Kontingent. Bitte nutzen Sie zu unserer Entlastung den VVK.
Erfahren Sie mehr »Toujours Kultur! – Stummfilm “Nosferatu”
Substage-Saal Nosferatu (D 1921) R: Friedrich Wilhelm Murnau Der Urahn aller Vampirfilme, von zentraler Bedeutung für die Entstehung des Genres. Ohne den Film Murnaus, der fast vernichtet worden wäre, weil die Produktionsgesellschaft dachte, keine Rechte erwerben zu müssen, ist die Entwicklung des Horror- und speziell des Vampirfilms nicht vorstellbar. Manche Interpreten sehen den Film vor allem in der spätromantischen Tradition mit einem quasi-Doppelgänger; neuere Interpreten weisen hin auf den Kontext der Nachkriegszeit und der Überwindung der durch Kriegserlebnisse entstandenen Traumata. Musikalische Begleitung: Andreas Benz, Klavier Die Eintrittskarten gibt es im VVK bei tickets.de (bitte anklicken); an der Abendkasse nur noch ein eingeschränktes Kontingent von 20 Karten. Bitte nutzen Sie zu unserer Entlastung den VVK.
Erfahren Sie mehr »September 2020
Toujours Kultur! – Stummfilm “Die Büchse der Pandora”
Substage-Saal Die Büchse der Pandora (D 1928/29) R: Georg Wilhelm Pabst Louise Brooks spielt die Hauptrolle, eine femme fatale, die vielen Männern zum Verhängnis wird. Ihre Herkunft lässt der Film ungeklärt - ist es Schigolch - der Film verrät es nicht, der Zuschauer bliebt im Ungewissen, wie bei manchen Details in diesem Film, der einer der Höhepunkte des deutschen Stummfilms darstellt. Fritz Kortner spielt einen Geschäftsmann, den Lulu ruiniert und der Selbstmord begeht; nach dem Skandal setzt sie sich nach London ab, lebt dort ungehemmt einer lesbischen Beziehung, bis sie eines Tages eine verhängnisvolle Begegnung hat. ... Musikalische Begleitung: Günter Buchwald, Klavier und Violine; Frank Bockius Schlagzeug.
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