Einführung

Das 22. Stummfilmfestival findet vom Mittwoch, 29. Januar 2025 bis zum Sonntag, 2. Februar 2025 statt. Das Festival kann nicht im gewohnten Umfang durchgeführt werden, weil wir zu erheblichen Einsparungen gezwungen sind.
Im Rahmen des Festivals findet am Donnerstag, 30. Januar eine Sondervorführung der Kinemathek statt. Die Vorführung von „Die Büchse der Pandora“ von Georg Wilhelm Pabst ist Teil des Programms aus Anlass des 50-jährigen Jubiläums der Kinemathek Karlsruhe.

Dank des Entgegenkommens des Jazz-Clubs können wir das Programm für Kinder am Sonntagnachmittag, 2. Februar 2025 durchführen.

Zum 22. Stummfilmfestival wird keine Programmbroschüre erscheinen. Wir müssen aus Kostengründen darauf verzichten. Informationen, die über jene hinausgehen, die im Faltblatt enthalten sind, wird es nur hier auf der Website geben. Das Faltblatt wird voraussichtlich noch vor Weihnachten erscheinen.
Ebenfalls aus Kostengründen müssen wir auf die Anzeigen in den Karlsruher Monatsmagazinen verzichten.

Nach längeren internen Überlegungen haben wir uns entschlossen, vorerst den jährlichen Rhythmaus beizuhalten. Allerdings mussten wir auf das ursprünglich geplante umfangreiche Programm verzichten, das zahlreiche Pilme präsentieren sollte, in denen es um große und kleine Teufel und Teufeleien geht, von „Les quatre cents farces du diable“ (Des Teufels vierhundert Streiche“ über Murnaus „Faust“ bis zu „Rapsodia satanica“ von Nino Oxillia.

Stattdessen haben wir ein Programm kuratiert, das zwei kleinere Themen aufgreift. Wir zeigen Filmparodien und ihre Vorbilder. „Parodia“ (griechisch) bedeutet soviel wie „Gegenbild“ Um das Gegenbild richtig verstehen zu können, sollte man auch das“Bild“ kennen, auf das sich die Parodie bezieht. Parodien sind eine uralte Rezeptionsform, die sowohl in der Literatur wie auch in anderen Künsten zu Hause ist.
Die Filmwissenschaft hat sich wenig mit Parodien beschäftigt. Mir ist nur eine italienische Dissertation bekannt, die die gesamte Filmgeschichte umfasst und deswegen die Parodien der Stummfilmzeit nicht sehr gründlich darstellt. Die Ursache, die wissenschaftliche Beschäftigung mit Parodien zu vermeiden, liegt hauptsächlich darin, dass zahlreiche Parodien aus der Zeit des Frühen Kinos nicht mehr existieren.
Waren schon Komödien als Genre gegenüber den Tragödien mit ihren staatstragenden Stoffen wenig angesehen, so waren es Parodien noch weniger, machten sie sich doch über andere Filme, Genres und Stoffe lustig.
Für die Aufführungspraxis des Frühen Kinos (also bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs) bedeutete das, dass Komödien und Parodien zu Beginn des Programms gespielt wurden. Beim Publikum oft sehr erfolgreich, wurden die Kopien gespielt, bis sie mehr oder weniger zerstört waren und wieder eingeschmolzen wurden, um das wertvolle Silber zurückzugewinnen.

Und, man muss es sagen, nicht jede Parodie ist gelungen. Wir haben deswegen z. B. auf Buster Keatons „The Three Ages“ verzichtet, weil wir der Ansicht sind, dass der Film deutlich hinter dem Film zurückbleibt, den er parodieren will: „Intolerance“ von D. W. Griffith.
Insbesondere Versuche, tragische Stoffe zu parodieren, sind problematisch. Denn sich über den tödlichen Ausgangs eines Konflikts lustig zu machen, kann kaum gelingen. Ob jedoch „Burlesque von Carmen“ von Charles Chaplin aus dem Jahr 1915/16 eine gelungene Parodie ist, möchte ich hier offen lassen. Vermutlich wollte Chaplin eine direkte Parodie auf die nur wenige Monate vorher im Oktober 1915 erschienene Verfilmung des Stoffes von Cecil B. DeMille drehen.
Ein beim Publikum sehr erfolgreicher Film war Fred Niblos „The Three Musketeers“ mit Douglas Fairbanks in der Hauptrolle. Handlungsreich und virtuos in der schauspielerischen Leistung insbesondere des Hauptdarstellers ist der Film ein wahrer cineastischer Genuss. Wir zeigen den Film im Eröffnungsprogramm des Festivals.
Max Linder fühlte sich berufen, eine Parodie darauf zu drehen. Wir zeigen den Film von Max Linder, weil bei der Stiftung Deutsche Kinemathek eine 35mm-Kopie der deutschen Verleihfassung existiert, mit den originalen deutschen Zwischentiteln. Schon der Titel deutet an, wie gelungen der Film ist: „Die Drei Muskrepiere“.

VVK bei Musikhaus Schlaile!

VVK nur beim Musikhaus Schlaile; Termin für den Beginn wird noch bekanntgegeben. Bitte nicht bei Schlaile nachfragen!