Website des Stummfilmfestivals Karlsruhe und des Déjà Vu-Film e.V.
Samtag, 10. Februar 2024, 20.30 Uhr / Saturday 10 February 2024, 8.30pm
Festival-Abschluss / Closing Event
Nosferatu Eine Symphonie des Grauens/ Nosferatu A Symphony of Horror
Deutschland/ Germany 1921/22, 96 min.
Regie /Director: Friedrich Wilhelm Murnau
Drehbuch / Screenplay: Henrik Galeen
Kamera/Cinematograpy: Fritz Arno Wagner
Darstellerinnen und Darsteller/cast:
Max Schreck (Graf Orlok - Nosferatu), Alexander Granach (Häusermakler Knock), Gustav von Wangenheim (Knocks Angestellter Hutter), Greta Schröder (Ellen Hutter), Georg Heinrich Schnell (Reeder Harding - Westrenka) Ruth Landshoff Ruth Hardin - Lucy Westrenka), John Gottowt (Prof. Bulwer), Gustav Botz (Gemeindearzt Dr. Sievers), u. a.
Produktionsgesellschaft/Production Company: Prana-Film GmbH, Berlin
Kopie/copy: Blu Ray
Zwischentitel/Intertitles: Deutsch / German
Inhalt:
Einer der bekanntesten Stoffe der Schauerromantik; deswegen nur in aller Kürze: in Wisborg, einer Stadt an der Küste, erhält der Wohnungsmakler Knock einen Brief des Grafen Orlok/Nosferatu, der sein Schloss in Transsylvanienverlassen und nach Wisborg umziehen will. Knock schickt seinen Angestellten Hutter, der gerade geheiratet hat, zum Grafen. Auf dem Schloss des Grafen wird Hutter bald von Alpträumen heimgesucht, die er sich zunächst nicht erklären kann. Bald jedoch entdeckt er Schreckliches. Eines Tages hat der Graf/Nosferatu das Schloss verlassen - Hutter eilt ihm nach. Wisborg wird jedoch bereits von unheimlichen und grauenhaften Ereignissen heimgesucht ...
Über den Film:
„Murnaus Nosferatu ist ein Film über Massentod und Opfertod. Er verarbeitet die Kriegserfahrung zu einer Zeit, als die deutsche Gesellschaft gerade damit begonnen hatte, ihre Toten zu betrauern und deren Opfer zu gedenken. Er ist auch die Geschichte eines untoten Vampirs, der das Blut der Lebenden saugt. Wiewohl die filmische Erzählung sich sehr stark auf den populären Vampirroman „Dracula“ des Iren Bram Stoker stützt, ist dies ein durch und durch deutscher Film der Nachkriegszeit. ... In einer der unheimlichsten Szenen des Films wagt Hutter sich in das Kellergeschoß des Schlosses, um Nosferatus Lebensraum zu untersuchen. Als er sich einem noch ungehobelten Sarg nähert, sieht er sich plötzlich dem Vampir gegenüber, der ihn zwischen zwei Brettern des Sarges hindurch anstarrt, wobei Nosferatus tierhafte Reißzähne das Bild beherrschen. Er ist halb in Dreck vergraben, ein Bild, das an die Radierungen gemahnt, die Otto Dix 1924 von den verwesenden Körpern toter Soldaten schuf, deren offene Augen aus matschigen Schützengräben heraus starren. Lebendig begraben zu sein, einer der häufigsten Ursachen für Kriegsneurosen, beschwört die unheimliche Ambivalenz eines Zustandes zwischen Leben und Tod herauf.“
Anton Kaes, Shell Shock Cinema, Princeton 2009, S. 98-99 und 106
Mit freundlicher Genehmigung des Autors..
Musikalische Begleitung/Musical Accompaniment: Trio Transformer: Hui-Chun Lin (Violoncello), Klaus Roth (Schlagzeug / Percussion) und /and Sabine Zimmer (Klavier / piano).
Synopsis:
„Count Orlok seeks a residence in Wisborg. Knock, a real estate agent, dispatches Hutter, his secretary., to Orlok‘s remote in the Carpathian Mountains to offer him a property. As Orlok‘s guest, Hutter discovers his host sleeping in a coffin and flees, horrified. Meanwhile Ellen, his young wife at home , is plagued by terrifying dreams, so she is greatly relieved to see her beloved husband return unharmed. A ship arrives in Wisborg carrying a coffin, which contains Orlok - the vampire. Suddenly rats overrun the port city and plague spreads everywhere, killing countless residents ...
(Weimar Cinema 1919 - 1933, New York, MoMA 2010)
About the film:
„Murnau‘s Nosferatu is a film about mass death and self-sacrifice. It works through the experience of the war a time when German society hat just begun to mourn its dead and commemorate their sacrifice. It is also the story of an undead vampire who sucks blood from the living. Even though the film‘s narrative draws heavily on Irish writer Bram Stoker‘s popular vampire novel Dracula, it is very much a German film of the postwar period. ....
In one of the film‘s scariest scenes, Hutter is tempted to explore Nosferatu‘s habitat in the basement of the castle. Approaching a rough-hewn coffin, he suddenly faces the vampire staring at him from between two planks of the coffin, his huge animal fangs dominating the picture. He is half buried in dirt, an image reminiscent of Otto Dix‘s 1924 etchings of decomposting dead soldiers peering out from muddy trenches with open eyes. Being buried alive, which was one of the most frequent precipitants of shell shock, evokes the eerie ambivalence of a state between life and death. ...“
Anton Kaes, Shell Shock Cinema, Princeton, 2009, p. 98f und p. 106
Courtesy of the author
Der VVK beim Musikhaus Schlaile hat am Mittwoch, 31. 1. 2024 begonnen.