Die lokale Kinogeschichte der Stadt Karlsruhe ist bisher nur in Teilen erforscht und bekannt. Publikationen und Ausstellungen beschränkten sich im wesentlichen auf die Baugeschichte der Karlsruher Kinos.
Das schon in den 80ern Jahren entstandene Buch von Gerhard Bechtold konzentriert sich ganz auf die Baugeschichte der Karlsruher Kinos; konsequenterweise beginnt die Darstellung mit dem Bau des Residenz-Theaters im Jahr 1908. Dessen Gebäude war schon beim Bau als Kino geplant; im Gegensatz zum Thalia-Theater, in dem der Gründer des Residenz-Theaters, Otto A. Kasper, begonnen hatte, Filme zu zeigen. Auch die anderen Örtlichkeiten, an denen im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts Filme gezeigt wurden, waren von ihrer Zweckbestimmung her Theater oder Varietés. Leider jedoch stellt sich beim Leser der Darstellung der Eindruck her, die Karlsruher Kinogeschichte beginne so Recht erst mit dem Bau des Residenz-Theaters und die Zeit der Wanderkinos sei eine Art Vorgeschichte, die getrost übergangen werden kann. Um G. Bechtold nicht unrecht zu tun, muss gesagt werden, dass die Erforschung des Frühen Kinos in den Achtziger Jahren noch gar nicht begonnen hatte und die Forschungs- und Quellenlage extrem schwierig und schlecht war.
Tatsächlich begann die Karlsruher Kinogeschichte im September 1896 mit der Aufführung einiger Lumière-Filme in dem nicht mehr existierenden Stadtgarten-Theater. Es folgte die Zeit der Wanderkinos bis im Laufe des ersten Jahrzehnts ortsfeste Kinos entstanden.
Es handelt sich also um eine mehr oder weniger kontinuierliche Entwicklung von den ersten Aufführungen über die Wanderkinos hin zu den ortsfesten Kinos der 10er Jahre.