Mittwoch, 14. 3. 2018 – 19.30 Uhr
Eröffnung / Stephanssaal, Ständehausstraße 4
Der letzte Mann
Deutschland 1924, 90 min.
Regie: Friedrich Wilhelm Murnau
Musikalische Begleitung: Ensemble Déjà Vu unter Leitung von Frieder Egri; Frieder Egri (Klavier), Roman Rothen (Bass), Sally Clarke (Bratsche)
“‘Der Letzte Mann’ erzählt die Geschichte eines alten Mannes, der ausgemustert wird, versetzt an einen Platz, der seine Ehre kränkt und ihm seine Würde nimmt. Emil Jannings verkörpert – im besten Sinn – zunächst den Portier des Grandhotels “Atlantic”. Seine Lebensaufgabe ist das Entree. Hier ist er Souverän. Sein Gang ist aufrecht, sein Bauch rund, sein Bart preußisch und sein Lächeln charmant. … Dann wird er “‘wegen Altersschwäche’ degradiert.” … (Kai Wessel).
Murnau und sein Kameramann Karl Freund entwickelten für diesen Film einen sehr beweglichen Kamerastil, für den der Film berühmt und der Begriff “entfesselte Kamera” geprägt wurde.
Donnerstag, 15. 3. 2018 – 19.00 Uhr
Studio 3, Kino der Kinemathek Karlsruhe, Kaiserpassage
Theater, Literatur und Film
Das Stummfilmfestival Karlsruhe widmet sich zum ersten Mal überhaupt dem Thema der Literatur- und Theaterverfilmung. Anlass dazu ist die Gelegenheit, den Film “S.O.S. Insel der Tränen” zu zeigen, der auf einem Szenario von Arnolt Bronnen und Bertolt Brecht beruht. Auf den Film wurden wir von Hannes Gürgen aufmerksam gemacht, der zur Zeit am KIT eine Promotion über Arnolt Bronnen vorbereitet. Im Anschluss an die Vorführung werden Prof. Dr. Jan Knopf und Josef Jünger über Literaturverfilmung und die beiden Filme des Abends sprechen; Hannes Gürgen wird das Gespräch moderieren. Der erste Film des Abends ist die Verfilmung des bekannten Dramas “Lady Windermeres Fächer” von Oscar Wilde durch Ernst Lubitsch.[/vc_column_text][/vc_column_inner][vc_column_inner width=“1/2″][vc_column_text]
Lady Windermeres Fächer (OT: Lady Windermere’s Fan)
USA 1925, 90 min.
Regie: Ernst Lubitsch
Musikalische Begleitung: Gabriel Thibaudeau (Klavier)
Lady Windermere ist die Tochter einer Frau mit “Vergangenheit”, die Mann und Kind für einen Liebhaber verlassen hat. Lady Windermeres Mann versucht, seine Schwiegermutter am Kontakt zu seiner Frau zu hindern. Dann jedoch wird Lady Windermere ein Gerücht zugetragen: ihr Mann hätte eine Geliebte, niemand anders als eben jene Frau. Vergessen wir nicht, dass Lady Windermere auch einen Verehrer hat, einen gewissen Lord Darlington.
Lubitsch ist es gelungen, aus dem dialogreichen Gesellschaftsdrama Wildes mit seiner komplexen Handlung einen funktionierenden Stummfilm zu machen – ein Kunststück!
„Lady Windermere’s Fan“ von Ernst Lubitsch
Donnerstag, 15. 3. 2018 – 21.30 Uhr
Studio 3, Kino der Kinemathek Karlsruhe
S.O.S. Insel der Tränen
D 1923, 43 min. (20 fps)
Regie: Lothar Mendes
Musikalische Begleitung: Reiko Emura (Klavier), Shinichi Minami (Percussion).
Dem Film liegt ein Szenario von Arnolt Bronnen/Bertolt Brecht zugrunde, mit dem die beiden Autoren sich an einem Drehbuchwettbewerb beteiligt hatten. Das Szenario entwirft eine Robinsonade, ein in den ersten beiden Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts beliebtes Genre, im Theater wie im Kino.
Der aggressive Matrose Jack, gespielt von Paul Wegener, muss seine Frau verlassen, um auf eine Seereise zu gehen. Das Schiff strandet auf einer einsamen Insel; die einzigen Überlebenden sind Jack und eine junge Frau mit Namen Lilian. Die sich erwartungsgemäß einstellenden sexuellen Spannungen enden in der Vergewaltigung Lilians durch den brutalen Jack. Nach ihrer späten Rettung von der Insel flüchtet sich Lilian in die Ehe mit einem Kapitän und will die traumatischen Ereignisse vergessen. Doch da taucht Jack wieder auf…
Im Anschluss an den Film Gespräch mit Prof. Dr. Jan Knopf und Josef Jünger, Moderation: Hannes Gürgen.Freitag,
16. 3. 2018 – 19.00 Uhr
Studio 3, Kino der Kinemathek Karlsruhe
Tartüff
D 1925, 632 min.
Regie: F. W. Murnau
Musikalische Begleitung: Gabriel Thibaudeau (Klavier)
Murnau hat zusammen mit Carl Mayer, der das Drehbuch schrieb, einen ganz eigenen “Tartüff” gedreht. Er hat eine Rahmenhandlung erfunden; eine gerissene Haushälterin versucht, einen alten Mann um sein Geld zu bringen. Der Neffe führt seinem Onkel, einen Film vor, und so gelangen wir in Molières Drama, das in einer Zeit entstand, die die Diskrepanz von Sein und Schein in der höfischen Gesellschaft des 17. Jahrhunderts ständig thematisierte. Der heuchelnde Priester Tartüff (wieder: Email Jannings) ist die reinste Verkörperung der Doppelmoral. Er hat einen reichen, jungen Mann zu seinem Schüler gemacht. Der Priester hat es nicht nur auf das Geld des jungen Mannes abgesehen, sondern auch auf dessen schöne Frau (Lil Dagover, bekannt aus Dr. Caligari). Die junge Frau jedoch weiß ganz genau, wie sie sich des aufdringlichen Priesters erwehren kann.
Freitag, 16. März 2018, 21.00 Uhr
Studio 3, Kino der Kinemathek Karlsruhe
Unser täglich Brot (OT: City Girl)
USA 1930, 89 min.
Regie: Friedrich Wilhelm Murnau
Musikalische Begleitung: Stephen Horne (Klavier)
Der Film erscheint wie eine Fortsetzung von “Sunrise”, greift er doch den Gegensatz von Stadt und Land in ähnlicher Weise wieder auf; und wo Murnaus Sympathien liegen, ist ebenfalls wieder offensichtlich.
Lem Tustine, der Sohn eines Weizenfarmers in Minnesota wird von seinem Vater nach Chicago geschickt, um die Jahresernte zu verkaufen. Er kann den erhofften Preis jedoch nicht erzielen und weiß, was das für die Familie bedeutet. Vor seiner Heimreise verliebt er sich in die Kellnerin Kate und nimmt sie prompt mit auf die elterliche Farm. Dort fällt es Kate sehr schwer, sich an das Landleben zu gewöhnen, vor allem weil ihr Schwiegervater sie vollkommen ablehnt.
Als eines Tages ein Hagelsturm droht, die Weizenfelder zu vernichten, und Lems Bruder die Situation ausnutzt, um Kate Avancen zu machen, kommt es zu einer dramatischen Zuspitzung.
Ein Hinweis: wer Terrence Malicks wunderbaren Film “Days of Heaven” gesehen hat, wird sehen, wo und wie sich einer der eigenwilligsten amerikanischen Regisseure hat inspirieren lassen.
Charles Farrell, Mary Duncan
Projekt „Schule und Stummfilm“
Die Stadt Karlsruhe fördert seit vielen Jahren Projekte von Künstlern mit Schülern. Eine Beteiligung des Stummfilmfestivals an dieser Förderung bzw. die Initiierung entsprechender Projekte im Bereich des Stummfilms war seit längerer Zeit unser Ziel. Da es in Karlsruhe nur eine begrenzte Anzahl von Musikern gibt, die über Erfahrungen in der Begleitung von Stummfilmen haben und auch über pädagogische Erfahrungen verfügen, um mit Schülern zu arbeiten, hat es etwas gedauert, bis wir in dem Pianisten Frieder Egri den geeigneten Musiker gefunden haben. Frieder Egri begleitet seit vielen Jahren Stummfilme – und er leitet eine Klavierschule, hat also beste Voraussetzungen, um dieses Projekt erfolgreich durchzuführen.
Die Stadt Karlsruhe hat uns Projekte am Lessing-Gymnasium und am Helmholtz-Gymnasium, das bekanntlich ein Musik-Gymnasium ist, genehmigt. Ferner konnten wir die „Stiftung Erlebnis Kunst“ gewinnen, die beiden Projekte zu fördern, und schließlich haben wir mit Hilfe der Volksbank Karlsruhe eine Crowdfunding-Aktion erfolgreich durchgeführt. Unser besonderer Dank gilt Marion Schiller und Frank Theile für ihre Spende im Rahmen der Crowdfunding-Aktion.
Die beiden Programme werden im Laufe der Woche nach dem Festival an den Gymnasien wiederholt.
Samstag 17. März 2018 – 15.00 Uhr
Stephanssaal, Ständehausstraße 4
Schule und Stummfilm – Lessing-Gymnasium “Komödie & Action – Ein Kurzfilmprogramm”
Zum ersten Mal begleiten Schüler und Schülerinnen des Lessing-Gymnasiums ein Programm mit 6 Kurzfilmen der Stummfilmzeit.
Nach längerer Vorbereitung hat die Stadt Karlsruhe aus dem Programm „Schule und Kultur“ zwei Projekte mit dem gleichen Ziel am Helmholtz-Gymnasium und am Lessing-Gymnasium genehmigt.
Frieder Egri, Pianist, und seit vielen Jahren beim Stummfilmfestival aktiv, hat gemeinsam mit der Kontaktlehrerin Frau StRin Kerstin Porzner und ihren Schülern am Lessing-Gymnasium die Begleitung von Stummfilmen erarbeitet. Das Programm mit den Schülern und Schülerinnen des Helmholtz-Gymnasiums zeigen wir am Sonntag, 18. März ebenfalls um 15 Uhr.
Wir haben uns für ein Kurzfilmprogramm entschieden, weil die Begleitung kurzer Filme mehr musikalische Möglichkeiten bietet und nicht zuletzt einfacher ist als die Begleitung eines langen Spielfilms.
Das Programm umfasst eine sehr bunte Mischung aus verschiedensten Genres – Komödien und Slapstick überwiegen jedoch ganz eindeutig:
Die Filme:
„Erster Preis Violoncello“;
„Chirurgie fin de siècle“ von Alice Guy, eine der großen Filmpionierinnen, die für die Fa. Gaumont tätig war;
„Barbier fin de siècle“
Nach diesen 3, z. T. sehr deftigen Komödien folgt ein spannungsgeladener Film:
„The Great Train Robbery“ von Edwin S. Porter.
Die frühe ‚Militärklamotte‘ „Hurra! Einquartirung“ von Franz Hofer ist der einzige deutsche Film im Programm.
Der Abschluss wird dann sicher auch der Höhepunkt sein, wenn Charlie Chaplin in der „Pfandleihe“ arbeitet.
Samstag, 17.3. 2018 – 16.45 Uhr
Stephanssaal, Ständehausstraße 4
Moana with sound
USA 1923/1980, 98 min.
Regie: Robert J. Flaherty, Frances H. Flaherty und Monica Flaherty
„Moana“ entstand 1923/24 auf der polynesischen Insel Savai‘i im Archipel Samoa. Der Film zeigt ein durch traditionelle Riten geprägtes Leben mit Tänzen, mythologischen Gesängen und Tätowierung. Flaherty versuchte, die samoanische Kultur im Film festzuhalten und inszenierte Rituale nach, die durch Kolonialismus und Missionierung schon verdrängt waren.
So ist „Moana“ ein Film, der zwar romantisierend Leben und Welt der Ureinwohner Samoas verklärt, aber trotzdem ein einzigartiges ethnographisches Werk darstellt. Für diesen Film wurde der Begriff „Dokumentarfilm“ geprägt.
In den 70er Jahren reiste die Tochter Flahertys nochmals auf die Samoa-Inseln und nahm zahlreiche Tondokumente ein, um den Film damit zu ergänzen. Jedoch hatte das Originalmaterial bereits Schaden genommen. Erst in den letzten Jahren gelang eine digitale Restaurierung. In dieser Fassung zeigen wir in den Film.
Robert Flaherty, Moana with sound
Samstag, 17.3.2018, 19.30 Uhr
Filmkonzert – Stephanssaal, Ständehausstraße 4
Tabu – A Story about the South Seas
USA 1930/31, 87 Min.
Regie: Friedrich Wilhelm Murnau
Musikalische Begleitung: Ensemble Contraste (Timişoara) spielt die Originalkomposition von Violeta Dinescu; Ion B. Stefanescu (Flöten), Doru Roman (Schlagzeug), Sorin Petrescu (Klavier), Gast: Dorin Cuibariu (Klarinette). In Anwesenheit der Komponistin!
„Tabu“ ist nicht vorstellbar ohne „Moana“. Ursprünglich wollte Murnau den Film gemeinsam mit Flaherty drehen, so sehr war Murnau beeindruckt von den Filmen Flahertys. Aber auf Bora-Bora kam es zu so großen Differenzen, dass Flaherty das Projekt verließ.
Der Film Murnaus reiht sich ein in die lange Folge europäischer von Südseesehnsucht durchtränkter Bücher und Kunstwerke. So lautet der erste Titel des Filmes: „Paradise“ – zwei junge Liebende erleben ihr Glück, das jedoch von einem Priester bedroht wird, als er die junge Frau zur Priesterin bestimmt. Gedreht mit Einheimischen „on location“ auf Bora Bora und weiteren Inseln.
Friedrich Wilhelm Murnau während der Dreharbeiten auf Bora-Bora
Samstag 17. März 2018 – 22.00 Uhr
Stephanssaal, Ständehausstraße 4
Schloss Vogelöd
Deutschland 1921, 80 min.
Regie: F. W. Murnau
Musikalische Begleitung: Karlsruher Improvisations-Ensemble (Vogt – Nofer – Nieder)
Auf Schloss Vogelöd haben sich einige Gäste zur jährlichen Jagd versammelt. Dann erscheint ein mysteriöser Gast, Graf Oetsch, um den sich viele Geheimnisse spannen. Er soll seinen Bruder erschossen haben. Am Tage nach seinem Eintreffen soll ein weiterer Gast ankommen, eine Baronin, die Witwe des Ermordeten, und vor ihrem Zusammentreffen mit dem unheimlichen Grafen fürchten sich die meisten Gäste.
Einerseits den Traditionen des Genre-Kinos verhaftet, hier: dem Detektiv-Film mit der ihm typischen Geheimnis-Struktur, versteht es Murnau andererseits, Stimmungen zu erschaffen, insbesondere die düstere, geschlossene Atmosphäre des Schlosses, die weit über die Genre-Traditionen hinausgehen.
F. W. Murnau, „Schloss Vogelöd“, Plakat: Joseph Fenneker
Sonntag 18. März 2018 – 12.00 Uhr
Stephanssaal, Ständehausstraße 4
Phantom
Deutschland 1922, 119 min.
Regie: Friedrich Wilhelm Murnau
Musikalische Begleitung: Stephen Horne (Klavier)
Eine Verfilmung des gleichnamigen Romans von Gerhart Hauptmann: Eine Verfilmung des gleichnamigen Romans von Gerhart Hauptmann: Der entlassene Zuchthäusler Lubota schreibt sein Leben auf: Als Stadtschreiber ist er eine Figur wie aus einer Erzählung E.T. A. Hoffmanns oder Gogols: tagsüber braver Beamter, verfasst er nachts träumerische Gedichte. Eines Tages wird er von der Kutsche der reichen Fabrikantentochter Veronika angefahren. Das wirft Lubota aus der Bahn, denn von nun an versucht er verzweifelt, die schöne Fabrikantentochter zu finden. Mit geliehenem Geld staffiert er sich aus, um beim Fabrikanten um die Hand Veronikas anzuhalten. Das scheitert kläglich. Die junge Frau scheint jedoch eine Art Doppelleben zu führen. Denn in einer Kaschemme begegnet Lubota Melitta, die Veronika täuschend ähnlich sieht. Lubota gibt viel Geld für Melitta aus, und begeht wegen ihr schließlich sogar ein Verbrechen ….
Alfred Abel in: „Phantom“
Sonntag 18. März 2018 – 15.00 Uhr
Stephanssaal, Ständehausstraße 4
Schule und Stummfilm – Helmholtz-Gymnasium “Mit Frau Blechnudel und Charlie im Kinodschungel” – Ein Kurzfilmprogramm
Für dieses Projekt war das Karlsruher Musikgymnasium prädestiniert wie kein anderes. Wie am Lessing-Gymnasium hat auch am Helmholtz-Gymnasium der Pianist Frieder Egri das Projekt betreut. Gemeinsam mit dem Musiklehrer der Kompositions-AG, Hans-Jochen Stiefel, entstanden musikalische Begleitungen für ein reichlich „komödienlastiges“ Kurzfilmprogramm. Wir garantieren für beste Unterhaltung!
Mehr allgemeine Infos zum Projekt finden Sie beim Programm des Lessing-Gymnasiums, Sa 15 Uhr.
Die Filme: Eröffnet wird das Programm mit der furiosen „Jagd nach der Wurst“ von Alice Guy-Blaché. Dann ist gleich Charles Chaplin dran, der sich in dem Film „Der Abenteurer“ (The Adventurer) so richtig durchs Leben schlägt.
Schon in der Frühzeit des Kinos träumte manche junge Frau von einer Karriere beim Film. So auch in dem deutschen Film „Frau Blechnudel will Kinoschauspielerin werden“ von Viggo Larsen. Es ist wieder Charles Chaplin, der in „Hinter der Leinwand“ (Behind the screen) als Hilfskraft ein Filmstudio vollkommen durcheinander bringt.
Anna Müller-Lincke, Postkarte: © Sammlung Josef Jünger
Sonntag 18. März 2018 – 19.00 Uhr
Stephanssaal, Ständehausstraße 4
Festival-Abschluss: Varieté
Deutschland 1925, 95 min.
Regie: E. A. Dupont
Musikalische Begleitung: Capella Obscura unter der Leitung von: Cornelia Brugger, Klavier: Matthias Vogt.
Wenn überhaupt, dann ist E. A. Dupont vielen nur als Regisseur von „Varieté“ bekannt. Murnaus Kameramann hat hier sein Prinzip der „Entfesselten Kamera“ noch virtuoser entfalten können als bei Murnau selbst. Der Zuschauer sieht aus der Perspektive des Trapezartisten hinunter ins Publikum …
Der Film erzählt in der Rückblende eine Dreiecksgeschichte voller Leidenschaften: der nach einem Unfall deprimierte Trapezkünstler Huller (Emil Jannings) verlässt Frau und Kind wegen der verführerischen Berta-Marie (Lya de Putti). Gemeinsam mit ihr findet er ein Engagement im Wintergarten, einem Varieté, bei dem berühmten Trapezartisten Artinelli. Als Huller bemerkt, dass Berta-Marie ihn mit Artinelli betrügt, bringt er Artinelli um. Er kommt ins Gefängnis, nach 10 Jahren soll er entlassen werden; seine Frau wartet auf ihn …
Wenn überhaupt, dann ist E. A. Dupont vielen nur als Regisseur von „Varieté“ bekannt. Murnaus Kameramann Karl Freund hat hier sein Prinzip der „Entfesselten Kamera“ noch virtuoser entfalten können als bei Murnau selbst. Der Zuschauer sieht aus der Perspektive des Trapezartisten hinunter ins Publikum.
Varieté, Emil Jannings, Lya de Putti